Montag, 16. April 2012

Mein Leben - so wie es sein sollte (Kapitel 13)

Schon bald stehe ich wieder vor meiner Haustür und klingel. Doch nach langem Warten macht keiner auf. Ich schaue um die Ecke und merke, dass Papa's Auto nicht da ist. Sind sie etwa weg gefahren? Na super! Und ich habe keinen Schlüssel dabei. Was jetzt? Ich setze mich auf die Treppe vor unserer Haustür und nehme mein Handy aus der Hosentasche. Das hat mir noch gefehlt! Mein Akku hält nicht mehr lange. Ich könnte mindestens nur 2 Minuten telefonieren, bis sich mein Handy ausschaltet. Gerade bemerke ich, dass mich meine Mutter 3 mal angerufen hat. Natürlich war ich wieder zu blöd, um mein Handy wenigstens auf Vibration zu stellen. Ich lasse es sonst immer auf lautlos, weil ich nicht will, dass es in der Schule klingelt, sonst wird mir mein Handy abgenommen. Und dann vergesse ich meist den Ton wieder an zumachen.
Ich wähle Mama's Nummer und will gerade auf 'anrufen' drücken, als mich meine Mutter von selber anruft.
"Ja?" - So antworte ich immer auf einen Anruf, auch wenn ich weiß, wer es ist.
"Saskia, warum bist du nicht drangegangen? Ich habe mir Sorgen gemacht! Wo bist du?"
"Ja, tut mir leid, Mama. Ich habe nicht gemerkt, dass du angerufen hast. Hör mal, mein Akku hält nicht mehr lange. Ich habe keinen Schlüssel dabei und sitze gerade vor der Haustür. Wo seid ihr?"
"Wir kommen gleich schon an. Warte noch ungefähr eine halbe Stunde."
"Eine halbe Stu-?" Und schon macht es 'piep piep'. Hat sie aufgelegt? Nein, mein Akku ist leer. Das waren wohl kaum 2 Minuten! Und was meint die bitte mit 'warte eine halbe Stunde'? Erst sagt sie mir, sie sind fast da und dann kommt sowas. Typisch! Was soll ich jetzt in der Zeit machen? Ich würde ja Spiele auf meinem Handy spielen, damit die Zeit schneller vergeht. Wäre mein Akku nur nicht leer...
Ich lehne mich gegen die Tür und seufze laut. Was für ein Tag. Erst träum ich komische Sachen, dann stehe zu früh auf und verpeile, dass wir Ferien haben und treffe im Park auf Jan, der mich auch noch komischerweise anspricht.
Ich schaue in den Himmel und schließe dann die Augen. Plötzlich höre ich ein komisches Geräusch hinter mir. Es hört sich so an, als würde jemand gegen etwas kratzen. Dann höre ich ein miauen. Leo! Ich drehe mich um und klopfe leicht gegen die Tür. "Miau", gebe ich von mir. Ich komme mir ziemlich dumm vor.
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Mittwoch, 11. April 2012

Mein Leben - so wie es sein sollte (Kapitel 12)

Es war Jan - mein Schwarm. Naja, zumindest war er das mal eine Zeit lang. Er wurde zusammen mit mir eingeschult und irgendwann in der siebten habe ich mich in ihn verliebt. Natürlich hatte ich damals noch nicht so viel Ahnung von Liebe und war nur von seinem Äußeren beeindruckt. Aber heute... Naja, da frage ich mich, warum ich ihn eigentlich so toll fand. Er tut so, als wär er der 'Oberchecker', dabei ist er ein totaler Macho. Früher war er eigentlich ganz ruhig - aber heute? Faul und hohl im Kopf!
Jan dreht sich langsam, sieht mich an und kippt etwas seinen Kopf. Ich merke nicht, dass er zu mir rüber schaut und gucke ihn immer noch nachdenklich an. Erst als er auf mich zukommt, realisiere ich's und schaue schnell weg. Peinlich! Ich muss bestimmt dumm geschaut haben...
"Was machst du hier?", fragt mich eine Stimme neben mir. Ich drehe mich um und schaue ihn an. Warum fragt er mich das? Seit wann interessiert er sich eigentlich für mich? Ich meine... Er hat mich noch nie wirklich angesprochen! Vielleicht mal, als ich mit ihm eine Gruppenarbeit machen musste. Mehr auch nicht...
"Ehm. Ich jogge ein bisschen und mache gerade Pause, wieso?", antworte ich.
"Ach, nur so." Er schaut zurück zu seinem Freund, mit dem er vorhin geredet hat und setzt sich dann neben mich. Was soll denn das jetzt? "Du... Ich habe gehört, dass ihr umzieht. Ist das wahr?"
Mo-Moment! Was?  Woher weiß er das? Ich habe es vorhin zwar auf Facebook gepostet, aber ich habe ihn nicht als Freund.
"Ja, das stimmt..." Meine Stimme wird leiser: "Woher weißt du das?"
Es ist mir etwas unangenehm mit Jungs zu reden. Oder überhaupt mit jemandem zu reden, den ich noch nie angesprochen habe. Ich bin eher ein schüchterndes Mädchen und bin lieber alleine, als die andere, die jedes Wochenende auf eine Party gehen.
"Das geht mittlerweile schon rum... Zieht ihr weit weg? Sodas du die Schule wechseln musst?"
"J-Ja..."
"Hmm.. Wann?"
"In den Ferien."
"Also sehen wir dich dann den Ferien nicht mehr?"
"Doch... Ich komme noch am ersten Tag nach den Ferien, um mich zu verabschieden..."
Ich stehe langsam auf und lächle ihn kurz an. "Tut mir leid... Aber ich bin dann mal wieder weg. Bis dann!"
Noch bevor er was sagen konnte, bin ich losgejoggt. Sieht wahrscheinlich echt blöd aus, wie ich jogge, aber das ist mir jetzt auch egal. Ich wollte nicht weiter mit ihm reden.
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Dienstag, 3. April 2012

Mein Leben - so wie es sein sollte (Kapitel 11)

Nachdem ich 2 Nutellabrote aufgegessen habe, fällt mir ein, dass ich eigentlich abnehmen wollte. Das ist immer so! Ich sage mir, dass ich weniger essen werde und innerhalb von einem Tag oder sogar paar Stunden fange ich wieder an viel zu essen. Aber da bin ich zum Glück nicht die einzige. Ein paar aus meiner Klasse erzählen sich das auch gegenseitig. Dabei haben sie eine tolle Figur - nicht so wie ich.
Gut. Ab jetzt nehme ich mir vor, viel Sport zu treiben und eher gesundes zu essen.
Als ich vom Tisch aufgeräumt habe, gehe ich in mein Zimmer und suche mir ein Sportanzug aus. Für Joggen ist ja schon schließlich das perfekte Wetter gekommen. Es ist im Moment nicht so heiß und auch nicht zu kalt. Ist mir zwar etwas peinlich alleine zu joggen, aber da muss man durch. Ich bin hier bald sowieso weg, deswegen macht es nicht viel aus.
"Perfekt!", rufe ich und halte meinen kurzen Sportanzug hoch, den ich früher zum Sportunterricht angezogen habe. Ich plane mir die Zeit gut ein. 10 Minuten zu Hause aufwärmen und dann eine halbe Stunde um den See in der Nähe joggen.
"Wo gehst du hin?", fragt mein Bruder, als ich gerade die Haustür öffne. "Ich gehe ein bisschen Joggen. Muss mein Speck etwas reduzieren", sage ich, fasse an mein Bauch und lächle. Simon guckt mich mit verzogenem Gesicht an und haut mir leicht auf den Kopf. "Was für Speck? Du bist nicht dick - du bist normal!"
"Jajaja...", antworte ich und gehe einfach aus dem Haus. "Bis später! Und kümmer' dich gut um Leo."
Nach ungefähr 15 Minuten Joggen halte ich an und setze mich auf eine Bank. Es ist doch nicht so leicht, wie ich gedacht habe... Ich mache eine kurze Pause, sonst falle ich noch um.
Die warmen Sonnenstrahlen strahlen mir ins Gesicht und ein leichter Wind kommt auf. Ich schließe meine Augen und lehne mich etwas zurück. Zwar sagte ich, dass ich die Sonne hasse, aber ich liebe es, wenn es warm ist und ein kalter Wind aufkommt. Es ist immer so erfrischend.
Ich denke ein wenig über den Tag nach und über den Umzug. Stimmt ja! Ich muss auch langsam meine Sachen zusammenpacken...
Plötzlich höre ich eine Stimme, die mir sehr bekannt vorkommt. Ich öffne meine Augen und schaue mich um. Wusste ich es doch. Diese Stimme würde ich überall erkennen.
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Sonntag, 1. April 2012

Mein Leben - so wie es sein sollte (Kapitel 10)

In dem Moment klingelt das Telefon. Simon geht aus meinem Zimmer in das Wohnzimmer und nimmt ab.
Während er telefoniert, kann ich mir ja meine Sachen anziehen, die ich immer zu Hause anhabe. Als ich mich umziehe, denke ich nach und realisiere, dass wir ja umziehen wollen. Ja, ich vergesse nach einer Nacht sehr schnell etwas und erinner mich auch erst sehr spät wieder daran. ...Ob Simon darüber Bescheid weiß? Ich denke eher nicht, weil er lange nicht da war. Es sei denn, meine Eltern haben das schon lange besprochen und mir nie was davon erzählt.
Mein Bruder kommt in mein Zimmer - im richtigen Moment! Gerade habe ich mir ein Top drüber gezogen.
"Wer war dran?", frage ich nach.
"Mama. Sie hat nur gesagt, dass ich dir Essen machen soll, wenn du aufstehst."
"Mama? Wie jetzt? Ist sie nicht zu Hause?"
"Nein. Sie ist mit Papa zu Onkel Paul gefahren..." - Bei diesem Satz habe ich abgeschaltet und Simon nicht mehr zugehört. ...Sagte Mama wirklich, Simon solle mir was zu Essen machen? Für wie klein hält mich meine Mutter eigentlich? Ich bin 15, ich kann das ja auch wohl alleine!
Als ich 'umziehen' höre, reiße ich mich aus meinen Gedanken raus. "Was?" Simon verdreht seine Augen.
"Hör besser zu! Ich sagte, sie wollen Paul fragen, ob er uns beim Umziehen hilft." Also weiß Simon schon davon. Und warum erfahre ich das erst so spät?
"Warte... Du weißt darüber Bescheid, dass wir umziehen? Wie lange? Und wieso wurde mir das erst gestern erzählt?" Simon zuckt mit den Schultern. "Mama und Papa haben es mir erzählt, bevor ich weggefahren bin."
Gemein! Ich bekomme immer alles als letztes mit.
"Achja, du warst ja weg. Erzähl mir jetzt alles!", sage ich und merke, wie mein Bauch anfängt, zu knurren. Er grinst. "Erzähle ich dir beim Essen."
In der Küche angekommen holt Simon Brot und Nutella aus dem Schrank. "Ich mach mir aber selber was! Ich bin kein kleines Kind mehr", meine ich und hol ein Buttermesser raus.
Während ich mir mein Brot mit Nutella streiche, erzählt mir Simon sein Erlebnis in England. So wie er es erzählt, bekomme ich auch Lust nach England zu fliegen.
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Samstag, 24. März 2012

Mein Leben - so wie es sein sollte (Kapitel 9)

Neuer Tag - neues Glück.
Ich öffne meine Augen und nehme mein Handy, das direkt neben mir liegt. Was?! Schon 9:45 Uhr? Mist, ich habe verschlafen! Warum hat der Wecker nicht geklingelt? Ich springe aus meinem Bett und ziehe mir meine Hose an. Plötzlich öffnet sich die Tür. "Schon wach?", fragt eine tiefere Stimme hinter mir. Ich drehe mich um und schaue überrascht. "Simon!", schreie ich und renne auf ihn zu. "O-Ok.. Ja. Alles wird gut!", sagt er, während er versucht, sich aus meiner Umarmung loszureißen.
Simon ist mein großer Bruder und war lange nicht zu Hause, weil er auf einer Klassenfahrt war. Wir streiten und ärgern uns oft, aber versöhnen uns auch schnell wieder. Das ist ja normal bei Geschwistern. Aber so eine Liebe bei Simon und  mir, gibt es nicht oft zwischen Geschwistern. Manchmal könnte man sogar meinen, wir seien ein Paar. Ich glaube... Nein, ich weiß, dass mein Leben ohne ihn einfach schwerer und stressiger wäre. Denn er hilft mir oft bei Problemen, beim Lernen und auch bei Hausaufgaben. Manchmal macht er sie für mich, wenn ich keine Lust habe. Früher, als ich klein war, hat er oft auf mich aufgepasst und mich beschützt. Und wir machen öfters viel zusammen. Er ist einfach unbeschreiblich toll.
"Ich habe dich so vermisst! Seit wann bist du schon da? Wie war es? Erzähl mir alles!", meine ich aufgeregt und lass ihn immer noch nicht los. Er gibt mir einen kleinen Kuss auf die Stirn. Das tut er immer, um süß zu wirken. "Ich sage es dir erst, wenn du mich loslässt." Ich überlege kurz und schaue ihn schmollend an. "Ja, ist gut." Nachdem ich ihn losgelassen habe, geht er an mir vorbei und setzt sich auf mein Bett. "Sag mal... Warum hast du dich vorhin so beeilt?" Verdammt! Ich muss ja zur Schule! "Ach, mist. Ich habe verschlafen. Ich muss zur Schule!", antworte ich und will meine Sachen nehmen, um mich weiter anzuziehen. Simon fängt erst an zu grinsen und lacht dann laut auf. "Schule?" Ich drehe mich um und schaue ihn verwirrt an. "Ja...?" Er lacht weiter. Ich überlege erst eine Weile, bis ich endlich gemerkt habe, dass Ferien sind. Man, bin ich verpeilt!
Simon steht auf, geht auf mich zu und wuschelt mir durchs Haar. "Wie immer total verpeilt." Ich verschränke meine Arme und meine beleidigt: "Du bist aber auch so!" Er streckt mir nur seine Zunge raus und sagt: "Gar nicht wahr."
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Freitag, 23. März 2012

Mein Leben - so wie es sein sollte (Kapitel 8)

"Tut mir Leid, ich konnte nicht rechtzei-" "Jaja, egal. Ich habe vorhin deinen Post gelesen und wollte fragen, wohin ihr zieht?", unterbricht sie mich einfach. War ja klar, dass sie mir nicht bis zum Schluss zuhören wird.
Da fällt mir aber auch erst auf, dass ich noch nicht nachgefragt habe, wohin wir ziehen. Ach und stimmt ja - ich muss mal bei Facebook nachschauen. Vorsichtig taste ich mich an meinem Schreibtisch vorbei und hüpfe zum anderem Schreibtisch, auf dem mein Laptop steht und setze mich auf den Stuhl.
"Eh, ja. Das weiß ich noch nicht so genau. Ich denke aber mal, dass es weit weg ist. Denn meine Eltern sagten mir, dass ich auf eine andere Schule gehen muss. Wieso fragst du?", antworte ich und schaue auf Facebook nach. Wieder neue Nachrichten und und Benachrichtigungen - wegen dem letzten Beitrag. Während ich antworte, bin ich leise und merke nicht einmal, dass Lisa etwas gesagt hat. "Saskia? Bist du noch dran?" Ich erschrecke leicht. "Ja, tut mir Leid. Ich war gerade am Schreiben. Ich kann nicht gleichzeitig schreiben und zuhören. -Was hast du gesagt?", frage ich, obwohl es mir eigentlich egal war. Ich weiß ganz genau, dass sie nur fragt um sich danach zu freuen, dass ich endlich die Schule verlasse.
"Ach, ich sagte nur, dass ich einfach so aus Interesse gefragt habe. Ist echt schade, finde ich." - Klar! Und das soll ich ihr glauben? Vergiss es.
"Naja, ich muss jetzt auch schon auflegen. Muss mit meinem Hund raus und so. Ich hoffe, man sieht sich wieder. Bis bald!" Und schon legt sie auf. Ohne auf eine Antwort von mir zu warten. Sie hat also aus Interesse gefragt? - Von wegen! Ich hasse sie.
Den ganzen Tag lang sitze ich eigentlich fast nur am Laptop oder spiele mit meiner Schwester. Nichts besonderes - so wie immer. Am Abend lege ich mich schon einmal aufs Bett und überlege... Und denke... Und stelle mir vor, wie es in meiner neuen Schule sein wird. Ich stehe auf und gehe zum Spiegel; betrachte mich von oben bis unten. Irgendwie mag ich mich ja gerne mal ändern. Ich mag besser bei den Leuten ankommen und viel mehr Aufmerksamkeit und auch Respekt bekommen. Nicht so wie auf dieser Schule, auf der ich im Moment noch bin. Bald zum Glück nicht mehr. Ich mag meine Schule wirklich nicht. Nein, ich hasse sie! Alle Leute dort sind... Wie soll man sowas beschreiben? Dafür gibt es echt kein passendes Wort.. Sie sind einfach mies und können einzelne Personen nicht so hinnehmen, wie sie sind. Sie sind respektlos, wollen immer Recht haben und glauben auch selbst das kleinste Gerücht. Kindisch!
Ich hebe mein T-Shirt etwas hoch und schaue mir meinen Bauch an. Ein paar Kilo abnehmen wäre schon was tolles. "Vielleicht sogar ein paar viele Kilo...", denke ich, als ich mir meine Oberschenkel anschaue. Ich mag meinen Körper irgendwie nicht. Ich sehe viele hübsche und schlanke Mädchen. Im Gegensatz zu denen bin ich dick und hässlich.  Mal schauen, was sich da machen lässt.
Ich lege mich wieder in mein Bett, schließe die Augen und schlafe ein, während ich daran denke, wie es in der anderen Schule sein wird.
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Mein Leben - so wie es sein sollte (Kapitel 7)

Nachdem ich die Nachrichten beantwortet, die Anfragen angenommen und die Benachrichtigungen angeschaut habe, rase ich aufs Klo. Ja, meine empfindliche Blase meldet sich mal wieder. Noch bevor ich ins Bad reingehe, stoße ich mir meinen kleinen Zeh an dem Türrahmen. Autsch! Wie ich sowas hasse. Da darf ich ja wieder Tage warten, bis das verheilt... Humpelnd versuche ich so schnell wie möglich aufs Klo.
Ich sitze und sitze und sitze... Ich habe keinen Bock mehr aufzustehen - wie immer. Vorallem weil ich mir meinen Zeh angestoßen hab. Plötzlich hämmert es gegen die Tür. "Bist du da eingeschlafen, oder was?" Das fragt meine Mutter immer - selbst wenn sie weiß, dass ich immer so lange brauche.
Ich würde sie ja gerne weiter nerven, aber nachher bekomme ich noch Ärger. Deshalb stehe ich auf und humple aus dem Bad. Meine Mutter guckt mich komisch an. "Was hast du gemacht?" Ich schaue sie nur grinsend an und humple weiter in mein Zimmer.
Kaum habe ich mich auf mein Bett gesetzt, höre ich eine Vibration. "Woah, wer ruft mich denn jetzt an?" Ich bleibe erst eine Weile sitzen und überlege, ob ich wirklich aufstehen soll. Ich meine, so wichtig kann das ja nicht sein, oder? Normal rufen mich nur meine Eltern an. Sonst niemand. So berühmt bin ich nicht - Forever Alone. Nach einer Minute vibriert das blöde Teil immernoch. Gut! Ich quäle mich aus dem Bett und humple, so schnell ich kann, zu meinem Schreibtisch - zu spät. Aufgelegt. Na, super. Das war jetzt echt umsonst. Warum kann nicht jemand ein Handy erfinden, das zu einem angerannt kommt, wenn es klingelt oder so? Das wäre eine geniale Idee! Außerdem passiert es ja auch oft, dass man sein Handy nicht mehr wiederfindet. Da wäre es total praktisch, wenn es selber zu einem kommt.
Ich nehme mein Handy und schaue nach, wer mich angerufen hat. Es war Lisa - was will die denn? Lisa ist ein Mädchen aus meiner Klasse, die ziemlich nerven kann. Nein, nicht so wie Melanie. Sogar schlimmer! Sie tut so, als wäre ich ihre 'Freundin', nutzt mich aber in Wirklichkeit nur aus. Sie kommt nur an, wenn sie etwas braucht. Hausaufgaben, Essen, Trinken oder wenn sie mal nicht irgendwo alleine hingehen will. Aber wenn man mal ihre Hilfe braucht, lässt sie einen einfach stehen.
Naja, ich rufe sie trotzdem mal an und frage sie, was sie wollte.
Erst kommt das kurze Piepen - dann nimmt sie ab.
"Hey! Warum hast du nicht abgenommen?"
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